Für viele, die beginnen, ist Aikido zuerst einmal eine Sportart, die dazu beiträgt, körperlich fit zu werden. Man möchte viele neue Bewegungen erlernen und fallen können, ohne sich zu verletzen.
Doch wenn man einige Jahre regelmäßig Aikido übt, merkt man, dass Aikido viel mehr als nur körperliche Ertüchtigung ist. Beim Aikido wird die Energie des Angriffs für die Aikidotechnik genutzt, um so dem Angreifer die Sinnlosigkeit seiner Agression zu verdeutlichen. Da wir im Aikido keine Wettkämpfe kennen, hat jeder, unabhängig davon wie "sporlich" er ist, die Möglichkeit eine effektive und vor allem auch verletzungsarme Selbstverteidigung zu erlernen. Doch jeder Anfänger sei vorgewarnt: Aikido ist nicht in Tagen, Wochen oder Monaten zu erlernen. Um ein guter Aikidoka zu werden, braucht man viele Jahre - um ein guter Aikidoka zu bleiben, braucht man ein Leben lang.
Auch wenn es bei einer Kampfkunst als paradox erscheinen mag, so steht das ermitteln eines Siegers beim Aikido nicht im Vordergrund. Aikido will bewusst nicht ermitteln, wer der Bessere ist. Wichtig ist, dass jeder nach seinen Möglichkeiten, in seinem Lerntempo üben kann, denn für Fortgeschrittene Aikidokas ist das Training mit Anfängern auch ein Weg um sich selber zu verbessern und Bewegungsroutine zu vermeiden. Zudem und gerade deswegen fördert Aikido die Gemeinschaft. Keiner muss um einen Stammplatz fürchten. Keiner wird auf die Reservebank geschickt. Die Techniken werden nicht allein sondern immer mit einem Partner eingeübt, wobei man sich in der Rolle des Angreifers und Verteidigers abwechselt. So ist jeder abwechselnd mal in der Rollte des Siegers, mal in der Rolle des Verlierers. Um effektiv zu üben stellt man sich als Angreifer ernsthaft undgleichzeitig dienend zur Verfügung, damit der Verteidiger die Techniken bestmöglichst einüben und verbessern kann.
Aikido ist eine Kampfkunst, deren Wurzeln im japanische Budo liegen. Der Begriff "Ai-ki-do" kommt er aus dem Japanischen. "Ai" bedeutet Harmonie oder auch Liebe. Im Aikido meint man damit das Bestreben gegensätzliche Kräfte zu harmonisieren: Dem Angreifer gilt es auszuweichen, um ihn anschließend von der Sinnlosigkeit seines Angriffs zu überzeugen. "Ki" wird im fernöstlichen Sinne als die universelle (Lebens-) Energie verstanden. "Ki" steht mit der Atmung in engem Zusammenhang und wird als innere Stärke bezeichnet. "Do" ist der Weg, auf dem man sich befindet, um zu innerer und äußerer Harmonie zu gelangen.